Die Leibniz Universität Hannover beschäftigt sich im Forschungsbereich "Production in Space" des Instituts für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) mit der Erforschung weltraumtauglicher Produktionsverfahren. Zu Forschungszwecken unter weltraumähnlichen Bedingungen, wie sie beispielsweise auf dem Mond oder Mars vorherrschen, wird der am Hannover Institute of Technology (HITec) errichtete Einstein-Elevator verwendet und betrieben. Hierbei handelt es sich um einen Fallturm, welcher Experimente unter verschiedenen Gravitationsbedingungen mit hoher Wiederholrate ermöglicht.
Zum Projekthintergrund
Das Projekt "Wissen schafft Perspektiven für die Region!" ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Freistaats Sachsen und des Landes Sachsen-Anhalt. Hierbei soll der Strukturwandel der sächsischen Kohleregion durch die Errichtung zwei neuer Großforschungseinrichtungen unterstützt und mit bis zu 170 Millionen Euro pro Jahr finanziert werden. Insgesamt wurden ca. 100 Vorhaben eingereicht, aus denen bisher 6 Konzepte ausgewählt und weiterentwickelt wurden, darunter auch das von der TU Bergakademie Freiberg federführend erarbeitete Konzept für das Großforschungszentrum "European Research Institute for Space Resources“, kurz ERIS.
Die Motivation hinter dem Projekt ist die Entwicklung von Weltraumtechnologien, um unter anderem den Aufbau und die Inbetriebnahme von Stationen auf Mond und Mars effizient und ganzheitlich zu gestalten. Der wissenschaftliche Schwerpunkt liegt hierbei auf autonomen Systemen und Robotik sowie der Nutzung lokal verfügbarer Ressourcen. Zudem stehen auch die Lebenserhaltung und Nachhaltigkeit im Zentrum der Forschung. Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines internationalen Innovationszentrums, das sowohl nationalen als auch internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Forschung an planetaren Lebensräumen auf höchstem Niveau ermöglicht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Sprunginnovation einen essentiellen Beitrag zur Minimierung von Ressourcenverbräuchen und zur Entwicklung von effizienten Kreislaufprozessen auch auf der Erde leisten.
Beteiligung des Instituts für Transport- und Automatisierungstechnik
Das ITA ergänzt das Forschungsvorhaben mit seinen Kompetenzen auf dem Gebiet der laserbasierten Fertigungstechnik (gemeinsam mit dem Laser Zentrum Hannover e.V.), der Untersuchung von Lagerstätten mittels Georadar sowie der fördertechnischen Steuerung von Abbauprodukten. Zudem wird die innerhalb des ERIS-Konzepts anvisierte Infrastruktur, mit der Bereitstellung des Einstein-Elevators als innovative Forschungsplattform für Experimente unter einstellbaren Schwerebedingungen für große wissenschaftliche Aufbauten ergänzt.
Durch die Mitarbeit am Verbundvorhaben fand eine Vernetzung der sich im Bereich der Raumfahrt beschäftigenden Universitäten statt. Sollte das ERIS-Projekt bei der finalen Entscheidung den Zuschlag erhalten, wird die Leibniz Universität Hannover an der zukünftigen Gestaltung dieser Themen von Beginn an mitarbeiten und mit den an der LUH anvisierten Forschungsthemen und der vorhandenen Infrastruktur die gemeinsame Forschung im Konsortium unterstützen.
Ansprechpartner zur Pressemitteilung:
Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer
ludger.overmeyer@ita.uni-hannover.de
+49 511 762 3524
Dr.-Ing. Christoph Lotz
christoph.lotz@ita.uni-hannover.de
+49 511 762 2291
Ansprechpartnerin zu ERIS allgemein:
Luisa Rischer
Luisa.Rischer@zuv.tu-freiberg.de
+49 3731 39 3621
Ansprechpartnerin für allgemeine Medienarbeit:
Sabrina Sophie Katz
sabrina.katz@ita.uni-hannover.de
+49 511 762 2422
Weiterführende Informationen:
Website: https://space-resources.de/
Visualisierung des Konzepts: https://youtu.be/bVXutPmVi1w